Der Schöne und das Biest



Freitag, 31. Juli 2009

Vielleicht hätte ich es lassen sollen

Nein ganz sicher hätte ich es lassen sollen, und den Umstand dass er sein Handy nicht mehr permanent in seiner Nähe haben muss und es nun stundenlang völlig unbeobachtet irgendwo rumliegen lässt, als das nehmen was es ist, ein Vertrauensbeweis. Aber nein das reicht mir ja nicht, denn was ist das schon wert, falls es irgendetwas geben sollte, hätte er es sowieso vermutlich schon gelöscht. (Klar, genauso wie die Bilder letztens.) Und wenn da wirklich nichts ist, schadet es auch niemandem wenn ich mich davon kurz persönlich überzeuge. Ich finde ein SMS von Frau XY die in einem Anflug von Theatralik ihm die "freundschaftliche Beziehung" kündigt, weil sie sich das wohl anders vorgestellt hat. Mal meldet er sich, mal wochenlang nicht, mal zeigt er Interesse und mal würgt er sie ab. Das mag Prinzesschen nicht. Sie erwartet wohl ein permanentes Kümmern, einmal pro Woche Ausgehen, Kaffee trinken oder Kino, was man mit eben Freuden so macht. Wenn ich jedem gleich die Freundschaft gekündigt hätte, der sich längere Zeit mal nicht bei mir meldet, hätte ich wahrscheinlich niemanden mehr in meiner Nähe. Ich habe Freundschaften die aus verschiedensten Beziehungen erwachsen sind, manche habe ich seit Jahren nicht gesehen, alle paar Monate mal ein Telefonat und trotzdem weiß ich. dass ich mich immer melden könnte, sollte ich mal ein echtes Problem haben. Fräulein XY scheint jedenfalls wesentlich mehr zu erwarten, etwas das er nur mal zeitlich betrachtet gar nicht leisten kann, weil es nämlich noch andere "Freunde" in seinem Leben gibt, um die er sich zu kümmern bzw. an denen er ein echtes Interesse hat, ich z.B. Aber wer weiß, ich muss leider weiterhin annehmen dass er mich ihr gegenüber noch nicht einmal erwähnt hat, von ihr erzählt er mir ja auch nichts, klar jetzt sowieso nicht mehr, seit er weiß, dass ich auf dieses Thema gereizt reagiere.

Und jetzt nochmal die Frage, hätte ich es lassen sollen? Weiß ich jetzt mehr? Bin ich glücklicher?
Nein, grade nicht.
Aber in ein paar Tagen schon werde ich es sein, wenn mir ins Bewusstsein gedrungen ist, dass da wirklich nichts ist oder war. Und da sie ja scheinbar auch keinen Bock mehr zu haben scheint, weil sie vielleicht sogar die Spielchen durchschat hat, könnte ich den Fall eigentlich getrost zu den Akten legen.
Und so es wird wohl auch weiterhin so bleiben, dass ich mich hin und wieder auf unkonventionelle Weise von etwas überzeugen muss. Wenn das was er (nicht) sagt mit dem was er tut in meinem strukturellen Beziehungskonzept keinen logischen Zusammenhang ergibt, bleibt mir nichts als mir selbst klare Verhältnisse zu schaffen.


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reset - 31. Jul, 10:38

Ein schmaler Grad zwischen beruhigendem Nichtwissen und Wissen und beunruhigendem Wissen und Nichtwissen... Ich kann es absolut nachvollziehen. Leider!

Biest - 31. Jul, 11:03

Dieser Mensch ist einfach so undurchschaubar, und so ist er eben, daran werde ich nichts ändern. Viele Dinge wäre einfacher für mich gewesen, wenn er von Anfang an ein Fakten mehr preisgegeben hätte.
Wenn ich nur auf mein Herz könnte, gäbe es nicht den geringsten Zweifel, das Gefühl das er mir entgegen bringt, lässt weder Fragen noch Wünsche offen. Aber mich macht die Liebe (leider?) nicht blind, in der Hinsicht bin ich Autist, ich kann Reize nicht unterscheiden, die für mich wichtigen vom Rest trennen.
Autobahnfahrer (Gast) - 31. Jul, 14:46

Dieen Zwiespalt kenne ich leider auch nur zu gut: Es wissen zu wollen oder ignorieren. Ich habe dann immer mit einem ganz schlechten Gefühl nachgeschaut, da ich es eigentlich nicht wahrhaben wollte. Das war immer weniger Eifersucht, sondern eher das Gefühl, belogen zu werden. Es ist leider aber gar nicht gut, immer alles wissen zu müssen. Es zeigt nämlich, dass die Beziehung keine Vertrauensbasis mehr hat.

Biest - 31. Jul, 18:55

Also falls du dir mal die Mühe gemacht haben solltest, hier steht ja schon ne ganze Menge, warum Misstrauen in dieser Beziehung durchaus angebracht ist, er neigt eben zu Eskapaden und da er nicht bereit ist (was ja auch verständlich ist) mich über jede kleine Einzelheit zu unterrichten, helfe ich mir selbst um sicherzugehen, dass er gewisse Grenzen eben nicht überschreitet. Das ist gewiss schwierig, aber ich glaube Zweifel an der Beziehung würde ich eher haben, wenn es mir egal wäre ob er mich betrügt oder nicht. Und noch mehr müsste ich wohl an mir zweifeln, wenn ich einfach wegschauen würde.
die_graefin - 3. Aug, 14:43

Am Anfang, als ich diese Art von Blogs wie den deinen erstmalig fand (es gibt noch mehr von dieser Sorte), fand ich das alles noch spannend, empfand mehr oder weniger Solidarität, ja, auch Mitleid, Anteilnahme mit den Verfassern. Inzwischen frage ich mich, was das eigentlich für Menschen sind, die denjenigen, an dessen Seite sie leben, der ihr gesamtes Denken beschäftigt, permanent und mit Genuss öffentlich so dermaßen schlechtmachen und bloßstellen, dabei über Vertrauensbruch schreiben, aber mit ihrem Tun nichts anderes machen, denn würde ich so jemand sein, über den ein solches Blog handelt, ich würde mich mehr als verkauft fühlen.
Weiterhin frage ich mich, was genau denn diese Menschen noch tun, außer Blogs zu füllen, um ihre doch scheinbar beschissene Beziehung auf einen besseren Weg zu bringen. Und dann, jedoch nicht ganz zuletzt, suche ich vergeblich nach dieser liebevollen Zugewandtheit, die zumindest auf der Seite der Schreiber an echten Kummer über den Zustand der Beziehung deutet. Um was geht es überhaupt? Um die Beziehung oder darum, was für ein Schwein man doch an seiner Seite hat? Um Liebe oder darum, wie man den anderen möglichst schlecht dastehen lässt? Um Publikum, dass tröstend den Kopf wiegt oder um echte Suche nach Ratschlägen, die Situation zum besseren zu wenden? Ich mag die Gänsehaut nicht, die mich in solchen Blogs wie diesem überkommt und irgendwie tun mir die, über die geschrieben wird, inzwischen sehr leid.

Caballero - 3. Aug, 15:58

So ist es

Liebe Gräfin, ich kann Sie da nur zu gut verstehen, denn ich hatte mehrmals das Glück, dass mehrere Internetzeugnisse inklusive eines Blogs von mir handelten (von einer Person wohlgemerkt!) und ich muss sagen, es ist wirklich hart, wenn einem Wahrheiten auf diesem Wege mitgeteilt werden. Man fühlt sich aber nicht verkauft, sondern hilflos und beschmutzt, da man als jemand in der Öffentlichkeit dargestellt wird, als den man sich eigentlich nicht sieht. Das ist definitiv ein Schlag unter die Gürtellinie. Ich bin übrigens weder fremdgegangen noch habe ich irgendwelche Defekte seelischer Art. "Nicht den Erwartungen zu entsprechen" und Frust reichen vielleicht aus, damit man auf einmal in der Öffentlichkeit als Versager dasteht.
Aber was will man machen, genauso zurückschlagen?
Ein bisschen billig, oder nicht? Ich glaube bei diesen Personen fehlen die Freunde, die das auffangen könnten oder aber sie hoffen insgeheim, dass es vom richtigen gelesen wird, damit er sich ändert. So ist auch der besagte Blog mittlerweile nicht mehr gefüllt worden, nachdem ich ihn entdeckt hatte, also scheint er seinen Zweck erfüllt zu haben: ich habe mich zwar nicht geändert, aber die besagte Dame hat mir mitgeteilt, dass sie sich von mit trennen möchte, was aus ihren Blogeinträgen ja auch klar wurde.
Biest - 3. Aug, 23:39

Wie rücksichtsvoll von euch, bei blogger war ich zu diesem Zeitpunkt bereits gevierteilt, aber ich muss zugeben, im Gegensatz zu damals ist unsere Beziehung heute auch ein richtig ruhiger Fluss.

Warum seid ihr hier, wenn es euch Unbehagen bereitet?
Und macht euch auch noch die Mühe ellenlange Kommentare zu verfassen...
Frustblog - 4. Aug, 10:51

@ die Gräfin
Du fragst Dich, was das für Menschen sind, deren gesamten Denken um die Person kreist, die sie dann im Blog so schlecht machen.

Ich bin mir sicher, dass Biest (und auch ich) tatsächlich noch andere Gedanken haben und dieser Blog ein winziger Ausriss aus dem Leben ist.

Sicher werden die Einträge hier (und auch bei mir) nicht mit Genuss geschrieben (eher mit Verzweiflung?) und die Person, um die es geht, wird auch nicht schlecht gemacht oder blossgestellt.
Noch nie habe ich verstanden, warum es "schlechtmachen" ist, wenn man Tatsachen über einen Menschen berichtet.

Dir tun die Menschen leid, über die in solchen Blogs geschrieben wird? Warum das? Weil jemand anderes darüber Bescheid weiß, was sie während einer Beziehung noch so machen?
Frustblog - 4. Aug, 11:08

@Caballero

Es fehlen tatsächlich Freunde, die "das" auffangen können, wie Du schreibst.
Denn ich möchte niemandem erzählen, dass er Nacktfotos von sich verschickt usw. usw.
Das wäre dann blossstellen, weil es nicht mehr anonym ist, wie hier im Blog.
Biest - 4. Aug, 12:09

Ich wollte mir so eine Art von Rechtfertigung eigentlich sparen, weil eine sachliche Kritik ja durchaus berechtigt wäre und zum anderen, weil es wahrscheinlich wenig zum Verständnis betragen würde, zudem habe ich auch überhaupt nicht den Eindruck dass den Kommentierenden daran gelegen wäre, eher im Gegenteil, es geht doch nur darum ihre Meinung loszuwerden. Und genau das ist der Punkt: Loswerden. Nicht anderes tun wir hier, loswerden was im realen Leben keinen Platz, nicht umsonst läuft dieses Blog unter der url heilewelt.

Ehrlichgesagt kann ich auch vieles was du schreibt nicht nachvollziehen, aber es ist so wie du sagt, es ist eben nur ein kleiner Ausschnitt aus deinem Leben, genau wie bei mir, und darum halte ich mich mit einem Urteil über deine Situation natürlich zurück, aber für meine bin ich selbst verantwortlich, ich habe es in der Hand etwas dafür zu tun oder dagegen, und darum nehme ich mir auch das Recht darüber zu schreiben. Es sind meine Gedanken und ob ich sie nun aufschreibe oder nicht, sie sind doch da.
Caballero - 4. Aug, 18:22

@Frustblog: Man vergisst immer leicht, dass dieses hier auch eine Art von Öffentlichkeit ist, wie fühlt sich denn der eigentliche Adressat dieser Beiträge, wenn er sie zufällig lesen sollte. Es ist ja auch zudem nicht ausgeschlossen, dass Bekannte Eurer Männern wissen, wer sich hinter euren Pseudonymen verbirgt und dann ist es wirklich übel. Würde irgendjemand gerne auf diesem Wege erfahren, wie es mir geschehen ist, dass er ein dumpfer Schnarchsack ist oder sogar vermeintliche Liebeserklärungen an andere Personen? Ich muss euch sagen, dass dieses wirklich schmerzt. Man kann sich zudem sicher sein, dass diese Erklärungen via Google & Co. auf ewig im Netz bleiben werden.

Zu den Freunden: Weshalb teilst Du es Ihnen denn nicht mit? Vielleicht, weil Du die Antwort von ihnen schon kennst, sie aber nicht wahrhaben willst: Trenne Dich von ihm! Dagegen ist der Weg über den Blog sicherlich angenehmer, da hier eine hohe Unverbindlichkeit herrscht.
Biest - 5. Aug, 14:48

Also auch wenn ich grade nicht direkt angesprochen bin, erlaube ich mir mal zu antworten (ist ja schließlich mein Blog). Ich weiß ja nicht, wie in deinem Bekanntenkreis Intimitäten ausgetauscht werden, aber ich kann mit Gewissheit ausschließen, dass aus meinem und erstrecht aus dem persönlichen Umfeld meines Partners jemand zufällig drauf kommen sollte wer ich bin. Das was ich hier an Fakten veröffentliche ist auf jede dritte Beziehung anwendbar und mein Partner stolpert auch nicht zufällig über irgendwas auf meinem PC, da müsste er mir schon illegale Spionagesoftware untergeschoben haben.

Mein Partner ist sicher kein dumpfer Schnarchsack und solche Beleidigungen stehen hier auch nicht, vielleicht würde es dir aber helfen auch mal deine Erfahrungen aufzuschreiben um dieses Trauma, vor dem du die restliche männliche Welt ja scheinbar bewahren möchtest, mal zu bewältigen.
Caballero - 5. Aug, 15:18

Ja, es stimmt, dass Du Deinen Partner hier nicht beleidigst,
sondern Du schreibst nur von Deinen Irritationen und Deiner Ratlosigkeit. Aber hilft es Dir denn wirklich? Ein klärender Konflikt bzw. Gespräche mit dem Liebsten wären sicherlich angebrachter, da es m.E. erfolgsversprechender ist.
Nein, ein Trauma ist es sicherlich nicht, nur eine schlechte Erfahrung. Und da wir uns gerade getrennt haben, gehe ich davon aus, dass es in Zukunft kein Thema mehr für mich sein dürfte.
Ich wollte eigentlich nur auf die andere Seite, nämlich den Betroffenen, hinweisen und Dir nicht zu nahe treten.
Frustblog - 4. Aug, 10:40

Er lässt sein Handy liegen. Es ist nicht Passwort gesichert? Er weiß, dass Du an sein Handy gehst? Er lässt "Tussi-SMSe" auf dem Handy?
Will er, dass Du die SMS liest?
Ist das ein Test, ob Du an sein Handy gehst? (Was er dann erst merkt, wenn Du ihn auf die SMS ansprichst).
Komisch.

Und die Kommentare hier untescheiden sich doch deutlich von denen in meinem Blog, wenn ich sowas schreiben würde/geschrieben habe (Handyschnüffeln)

Biest - 4. Aug, 10:56

Doch, es ist gesichert. Aber das hat er mir auch irgendwann mal in einem Anflug von Ich-hab-doch-gar-nichts-zu-verheimlich verraten. Ansonsten weiß ich auch nur, dass ich nichts weiß. Ob er weiß, dass ich da dran gehe? Keine Ahnung. Manchmal denke ich, er weiß das alles, ist aber der Klügere von uns beiden und hat die Größe über meine 'Biestigkeiten' galant hinwegzusehen, weil das 'Ganze' für ihn eben stimmt und der Rest ist Pillapalle. Und wenn ich die Schnüffeleien brauche für meine Seelenfrieden, na dann soll es halt so sein.

Und wenn das mit der Tussi nichts ist, außer normal freundschafticher Beziehung, warum soll er das dann löschen. Mittlerweile bin ich ja soweit mir darüber auch nicht mehr endlos den Kopf zu zerbrechen, weil unser Miteinander (Sex mal wieder ausgenommen) auch vorn und hinten passt.

...oder die Schattenseiten
einer glücklichen Beziehung

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